Am 13. und 14. Oktober brachte die Musical-AG „Ausgetickt“ von G. A. Meyer und G. Weiler auf die Bühne des Konzerthauses.
Inge Kohler berichtet darüber in der Neckarquelle (Südwest-Presse) vom 17.10.2023:
Spektakuläres Ende einer Durststrecke
Bühnen Das Gymnasium überzeugt mit dem begeisternden Musical-Projekt „Ausgetickt – Die Stunde der Uhren“. Riesiger Applaus ist die Belohnung für ein aufwendiges Projekt.
Trossingen. Mit den beiden Aufführungen des Musicals „Ausgetickt – Die Stunde der Uhren“ sei nach gut sieben Jahren eine Durststrecke zu Ende gegangen, betonte Schulleiter Markus Eisele am Ende der zweiten Aufführung am Samstagabend im wie bereits bei der Premiere am Freitagabend sehr gut besetzten großen Saal im Konzerthaus. Und alle waren sich einig: Ein Jahr lang Arbeit, die in das Musical unter Leitung von Tanja Staudenmaier und ihren Kolleginnen Annette Besch-Kaufmann und Marta Tomanek gesteckt wurde, hat sich mehr als gelohnt.
Vorbereitung dauerte ein Jahr
Langanhaltender Beifall und stehende Ovationen waren der Dank des Publikums – darunter viele Kinder und Jugendliche – für diese professionellen Aufführungen.
Dem ersten Auftritt des Uhrenchores folgte der „wissenschaftliche Beweis“, dass früh aufstehen ungesund sei, denn im Kinderzimmer hatte es sich frühmorgens bei Bobby, dem blauen Aufziehwecker (Johannes Thomma), und Elvis, dem Radiowecker (Eva Boße), ausgeweckt – sie gingen in die Welt, um zu tun, was ihnen gefällt und setzten damit einen Aufstand in der Uhrenwelt in Gang. Doch die Superuhr (Luna Voßeler) schien mit vollstem Selbstbewusstsein alles super im Griff zu haben. So Rita Rolex (Antonia Lauenstein) die als Sekretärin mit viel Glitzer und Glimmer, mit grandioser Stimme und vollster Überzeug aus dem Song „Ich bin die fesche Lola“ kurzerhand „Ich bin die goldene Rita“ machte. Auch Oli mit dem Ölkännchen (Selma Bohner) und Schrauber mit dem großen Schraubschlüssel (Hana Kahsay) als die besten „Uhreologen“ mussten nach dem Wahlspruch der Superuhr, wie alle Uhren, spuren.
Lediglich die alte Sonnenuhr (Emilia Lauenstein) mit ihrer ebenso bezaubernden Stimme kann nicht ticken, und ist für die Wecker Bobby und Elvis „wellnessfähig“. Die rote Armbanduhr (Sophia Peter) tickt nicht mehr richtig, weil sie sich in die Tau-cheruhr (Charlotte Messner) verknallt hat, doch dann „funkt“ es auch bei der Taucheruhr. Trotz des von der Superuhr ausgerufenem „Uhrenalarm Stufe II“ rumort immer mehr im Uhrenland.
Es rumort im Uhrenland
Unter der Führung von Sonnenuhr und Spieluhr setzt sich die Ansicht durch, dass es Wesentlicheres im Leben gibt als Hetze im Takt der Zeit. Die Superuhr hält aber nicht viel von diesen neuen Ideen. Als letztendlich die Spieluhr (Leonie Gaiser) mit ihrem reizenden rosafarbenen Tüllkleid ihre Pirouetten dreht, halten plötzlich alle Uhren nicht mehr zur Superuhr und selbst die Sonnenuhr bricht gemeinsam mit den Uhren auf in eine neue Zeit. Jetzt haben alle keine Zeit mehr für die Zeit. Die Musik mit Ohrwurmqualität war genauso vielfältig wie die unterschiedlichen Uhrentypen. Unter der Leitung von Stefan Merkl präsentierten die sechs Musikerinnen und Musiker Rock, Funk, Polka, Ballade, Swing, Hip-Hop-Rap, Walzer und sogar eine Marschparodie. In der Rolle der Spieluhr begeisterte Leonie Gaiser mit ihren Tanzkünsten.
Einen besonderen Applaus bekam Angelo Lauro, der während der gut einstündigen Veranstaltung immer wieder durch Einlagen als besoffene Uhr auf sich aufmerksam machte und beim Song „Spürhunde der Superuhr“ mit seinen Break-Dance-Künsten begeisterte. Er war es auch, der den Zuschauern erklärte, dass aus dem Konzertsaal niemand rauskommt, ohne „ein Scheinchen“ in die bereitstehenden Körbe gelegt zu haben, schließlich waren für beide Aufführungen, an denen auch die Ton- und Lichttechniker, drei Ehemalige des Gymnasiums Trossingen, einen wesentlichen Anteil hatten, die Eintritte frei, Spenden dafür erwünscht.
iko