Auf den Spuren der Römer: Unsere Zeitreise nach Trier

Bildung mit Schwert und Sandale: Die Lateinschüler der 7. Klasse erkundeten Trier zu Fuß – und begegneten Gladiatoren, Goldschätzen und dem römischen Alltag.

ein Erlebnisbericht von Phineas Baumgarten, 7b

Vom 28. bis 30. Mai 2025 waren die Lateinschüler der Klasse 7 des Gymnasiums Trossingen mit ihren ziemlich gechillten Lehrern Corinna Fackler und Michael Bellinger auf einer Bildungsreise in der ältesten Stadt Deutschlands: Trier.

Die Unterbringung im Kolping Hostel war superzentral gelegen und das Essen hat so ziemlich allen geschmeckt. Erster Programmpunkt schon direkt nach der Ankunft war eine Erlebnisführung im Amphitheater mit einem echt tollen Schauspieler, der uns als Gladiator Valerius durch diese historische Spielstätte führte. Das Amphitheater stammt aus dem 1. Jahrhundert und bot damals für bis zu 20.000 Zuschauer Brot und Spiele: Während die Tierhetzen – und beispielsweise das Anzünden von Füchsen – auf uns befremdlich bis schockierend wirkten, wurde das Leben eines Gladiators vor unseren Augen real und mitreißend. Zwar waren die Gladiatorenkämpfe für das römische Publikum ein Highlight, aber die umjubelten Kämpfer lebten als Ausgeschlossene aus der Gesellschaft. Besonders spannend war die Geschichte, wie der Gladiator Valerius gegen seinen besten Freund kämpfen musste und wie dieser zuvor eine Intrige um Tod und Überleben eingefädelt hatte.

Am nächsten Tag bekamen wir im Rheinischen Landesmuseum eine Führung zum Thema „Alltag im römischen Trier“. Schwerpunkt war natürlich das Leben der Römer vor 2000 Jahren und auch ein Blick in die Schatzkammer auf den Trierer Goldschatz durfte nicht fehlen. Die Besichtigung der Konstantins-Basilika rundete den Vormittag ab und stillte unseren restlichen Wissensdurst vor der Mittagspause. Eine Erlebnisführung in der Porta Nigra am Nachmittag war Highlight des Großteils der Gruppe: Wir erfuhren nicht nur, wie gefährlich und mühsam das Leben eines römischen Soldaten war, sondern alle Schüler wurden auch aktiv mit eingebunden und der Schauspieler war sehr sympathisch. Weitere Sehenswürdigkeiten waren der Dom, die Barbara-Thermen und für einige auch die Kaiserthermen. Einige Mädchen machten sich am Donnerstag sogar zur Frühmesse in den Dom auf – Respekt!

Auch wenn es so schon erstaunlich genug erscheint, wieviel man an nur zwei Tagen Exkursion erleben und lernen kann, gab es zwischendurch sogar noch Zeit zum Stadtbummel in Kleingruppen, inklusive Fotorallye, Interviews mit Passanten und kleinen Texten über Trier. Fürs Mittag- und Abendessen am Donnerstag war Selbstverpflegung angesagt – vom veganen Katzentempel über Pizzeria bis McDonald’s konnte so jeder auf seinen Geschmack kommen. Die An- und Abreise bestritten wir mit der Bahn, was immerhin auf der Hinfahrt reibungslos verlief, sodass wir die knapp dreistündige Verspätung auf der Rückfahrt verschmerzen konnten. Vor Ort aber erledigten wir alles zu Fuß – und das bei meist schönem Wetter, überwiegend trocken und nicht zu heiß.

Insgesamt war die Stimmung in unserer Reisegruppe durchweg gut und ausgelassen, es hat allen richtig gut gefallen und wir haben viel gelernt. Ein ganz besonderer Dank gilt unseren beiden Lehrern, die sogar ihr verlängertes Wochenende in unsere Bildung investiert haben – es hat sich gelohnt: Trier hat uns nicht nur Geschichte gezeigt, sondern Geschichte erlebbar gemacht. So wurde aus unserer Exkursion eine kleine Zeitreise – zwar mit müden Füßen, aber mit bleibenden Eindrücken und jeder Menge Geschichten und neuer Anekdoten im Gepäck.